Ende Juni sind die ersten Bohnen reif. Die Sauerkirschen sind auch soweit. Das Gras muß gemäht werden. Im nördlichen Teil kommen schon wieder die Brombeeren durch. Und auf den Flächen mit dem angelieferten Mutterboden die Melde. Jemand müßte dringend das Gemüse gießen. Und jäten. Es gibt ein paar hektische Tage, an denen ich morgens im Garten versuche, so viel wie möglich zu schaffen, dann zu Hause schnell die geernteten Kirschen zum Entsaften und die Bohnen zum Einfrieren vorbereite, dann in die Weinhandlung flitze zum Arbeiten und mich schließlich abends den Kirschen widme. Als mir dann gegen halb elf die Klemme vom Schlauch des Dampfentsafters rutscht und ein kochend heißer, tiefroter Schwall Saft über meine Hände und quer durch die Küche spritzt, hab ich den Punkt erreicht, an dem ich mich verzweifelt frage, ob wir uns nicht ein klitzekleines bißchen zu viel vorgenommen haben.
