Die Pflanzlöcher waren längst vorbereitet, jeden Abend schaute ich erwartungsvoll in den Briefkasten, ob nicht endlich eine Benachrichtigung drin sei über eine „Ersatzzustellung in der Nachbarschaft“, wie das auf Postdeutsch heißt. Ich war bang, ob die Nachbarn das Paket nicht zu groß finden würden, um es zwischenzulagern. Und der Mensch von der Paketzustellung es wieder mitnehmen würde, abzuholen dann auf dem zuständigen Postamt, irgendwann, heute jedoch nicht. Die Nächte wurden kälter, ich wurde immer ungeduldiger, doch schließlich waren sie da: Mme Plantier, Honorine de Brabant, Albéric Barbier, Ferdinand Pichard und Paul’s Himalayan Musk Rambler, New Dawn, Rosa gallica officinalis, Tuskany, ein Raubritter, Ännchen von Tharau und ein Zigeunerknabe, sie alle lagen bei uns in der Badewanne.
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