„Das Wetter soll wieder milder werden, ob ich nicht doch noch… ?“ waren die letzten Worte im Beitrag vom 24. November 2013. Das Wetter wurde wieder milder. Und im Garten gibt es immer noch etliche Ecken, an denen ich mit selektivem Blick vorbeischaue und an denen ich ganz bestimmt vorbeifotografiere, falls ich in die Versuchung komme, in der Nähe solcher Ecken irgendetwas zu fotografieren. Alle diese Ecken stehen auf einer inneren Liste von „Man müßte mal…“ bis „Man müßte dringend mal…“ Im Frühjahr und im Sommer und meist auch noch im Herbst gibt es aber in aller Regel ellenlange innere Listen von „Man müßte allerdringendst…“, dass für diese Ecken keine Zeit bleibt. Wenn dann aber im späten November das Wetter lockt und nichts dringendes mehr anliegt, ist es Zeit für solche Ecken.
Eine davon war keine Ecke, sondern eher ein langgezogener Streifen entlang eines Beetes, in dem ich im Winter 2007 die ersten Rosen gepflanzt hatte. Die meisten Rosen kamen aus der Rosenschule von Martin Weingart in Bad Langensalza, weshalb das Beet irgendwann das „Weingartbeet“ hieß (auch wenn das Beet zur Nichtrosenblütezeit, also meistens im Jahr, von Stauden geprägt ist). Der Streifen entlang des Beetes beherbergte etliche Baumstümpfe, wild aufgegangene Rosensämlinge, wild wuchernde Astern, Brombeeren, Quecken, Giersch. Und der Giersch begann, sich unter der eher symbolischen Abgrenzung des Beetes aus Katzenkopfgranit auszubreiten in Richtung Weingartbeet. Gar nicht gut.
Also los. Lange schon hatte ich das Erlebnis nicht mehr gehabt, an Stellen zu graben, an denen ich zuvor noch nie gegraben hatte. Ich träume von dem Tag, an dem es diese Stellen nicht mehr gibt. Bis dahin werde ich bei jeder solchen Aktion sortieren: Müll, Glasscherben, Bauschutt, alte Rohre und natürlich Wurzelunkräuter. Lecker.
Irgendwann war alles raus, was störte. Die Granitkante der Beetbegrenzung verlegte ich einen knappen Meter nach aussen, so dass drinnen Platz für ein paar Stauden wurde.
Gepflanzt habe ich Katzenminze Nepeta faassenii ‚Walker’s Low‘, weil sie von Juni bis in den späten Herbst hinein blüht und weil die Bienen sie lieben und weil ich mir eine langgezogene Welle von blau blühender Katzenminze entlang des Beetes schön vorstelle. Nachtrag: Im Mai 2015 sah es dann so aus: