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Gnaden des milden Winters III

Auch im Februar gab es noch keinen Frost. Endlich Zeit, in den Gemüsebeeten den Schneckenzaun sinnvoller zu verteilen, auch so ein „man müßte mal…“. Also nicht zwei langgezogene Beete von einem mal neun Metern einzugrenzen, sondern ein Rechteck von neun mal elf Metern. Die erste Seite war schnell umgesetzt. Die zweite Seite grenzte an Nachbars Zaun. Nach den ersten Spatenstichen war klar, dass die zweite Seite entlang des Zaunes nicht so flott umgesetzt ist. Weil entlang (also jenseits) der Grenze Brombeeren wachsen. Und Essigbäume. Und Haseln. Die alle ihre kräftigen Wurzeln in meine Gemüsebeete ausgestreckt hatten. Aufgefallen waren mir die Wurzeln bis dahin nicht, weil ich in meinen Gemüsebeeten nicht umgrabe, sondern lediglich dick mulche und vermeide, in die Beete zu treten. Für die Bodenlockerheit und -fruchtbarkeit genügt das, eigentlich. Nicht aber, wenn hungrige Wurzeln von nebenan mehr und mehr Raum gewinnen. Zum Zaun hin waren die Gemüsepflanzen von Jahr zu Jahr mickriger geworden. Und ab und an hatten wir auch über eine Wurzelsperre nachgedacht, den Gedanken aber wegen anderer anstehender Arbeiten oder weil Frost Erdarbeiten unmöglich machte, nicht weiter verfolgt.

Nun fluchte ich, weil ich den Spaten nirgendwo tiefer als zehn Zentimeter in den Boden bekam. Und begann mal wieder von einem kleinen Bagger zu träumen. Nun muß man sowas ja nicht selbst besitzen, borgen (bzw. mieten) hilft auch. Ein paar Recherchen und ein paar Tage später hatte sich so ein nettes kleines Monster einmal längs der Gemüsebeete durchgegraben, fünfzig Laufmeter Rhizomsperre waren gesetzt. Ich mag Brombeeren, Haseln und Essigbäume durchaus gern – solange sie beim Nachbarn bleiben.

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