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Hinterhalt

Gurkenblüten duften intensiv nach Honig und ziehen damit Bienen und Hummeln magisch an. Zwei Gurkenpflanzen stehen in Kübeln direkt neben dem Scheunentor, mehrere Male täglich komm ich an ihnen vorbei. Vorgestern sah ich eine tote Hummel zwischen den Töpfen liegen. Gestern lag eine weitere tote Hummel daneben. Ich fand es merkwürdig, ging dem aber nicht weiter nach.
Heute irritierte mich ein aus den Augenwinkeln wahrgenommenes Bild, das an einen Gehenkten an einem Galgen erinnerte. Ich sah genauer hin: Es war eine Biene, so tot wie die Hummeln und am Hals aufgehängt knapp unter einer Gurkenblüte baumelnd. Wer macht denn sowas?! Dann entdeckte ich über der Biene die Ursache: Eine Krabbenspinne. Sie baut keine Netze, sondern lauert in oder auf Blüten auf potentielle Opfer. Wenn sich dann eine Biene oder Hummel bis in Reichweite genähert hat, packt die Krabbenspinne sie mit ihren kräftigen vorderen Beinpaaren und injiziert ihr ein schnell wirksames Gift. Aus Perspektive der Krabbenspinne ist eine Gurkenblüte, die mit ihrem Nektar viele Insekten anlockt, der ideale Wohnort.

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