Ganz allmählich wandern sie durch den Hof und werden immer mehr auch an Stellen, an denen ich es nicht erwartet hätte: Pflanzen, die sich wohl genug fühlen, dass sie sich selbst aussäen. Immer wieder bewundere ich, wie sie Orte besiedeln, die so unwirtlich wirken, dass ein dauerhaftes Überleben unwahrscheinlich scheint. Aber sie überleben nicht nur zwischen den Pflastersteinen, im blanken Sand, in Schotter und Kies, nein, sie blühen und sehen vergnügt aus. Verschiedenste Thymiane erobern Stück für Stück Terrain, Veronica spicata ‚Silberteppich‘ breitet sich aus, die winzigen Polsternelken weben Teppiche. Von Verbascum phoenicum hatte ich vor ein paar Jahren ein paar Exemplare gepflanzt, nun blüht die erste violette Königskerze auch jenseits des Weges. Aus einem ausschließlich weiß blühenden Bestand der Phönizischen Königskerze habe ich vor einer Weile Samen gesammelt und im Hof fallen lassen. Mal sehen, wie sich das Bild weiter entwickelt.