Ein paar Jahre ist es her, dass ich mich in eine Auslese von Panicum virgatum, der Kupferhirse, vernarrte: in ‚Shenandoa‘. Ich erwarb ein 9er-Töpfchen davon und pflanzte es an eine Stelle, von der ich annahm, dass sich das Gras dort wohlfühlen und gut mit den Nachbarn harmonieren würde. Allein, es wollte nicht. Es wuchs praktisch rückwärts und sah immer kümmerlicher aus. Bevor es ganz verblichen war, grub ich es wieder aus, pflückte alles, was in dem ursprünglichen Töpfchen gewesen war, auseinander, versah den vorgesehenen Platz mit sehr reichlich Kompost und pflanzte die winzigen Einzelpflänzchen neu. Von da an wuchs es besser, gewann Statur und in diesem Herbst leuchtet es zum ersten Mal genau so, wie ich mir das vorgestellt hatte.
Am 29. Oktober ist Dr. Hans Simon, der Züchter des Grases, im Alter von 90 Jahren gestorben. Er gehörte zu den wichtigsten Vertretern des „New German Style“, einer Richtung der Gartengestaltung, die eine naturnahe Verwendung von Stauden propagierte und international Anerkennung fand. Aus seiner Gärtnerei in Marktheidenfeld fanden zahlreiche bislang in Kultur unbekannte Arten und Sorten in die Gärten.