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Im Jahreslauf

In meinem Garten gibt es eine Bank, auf der ich gern sitze.

Mal kurz, um inne zu halten, bevor ich weitermache. Oder länger, weil der Abend so schön ist und es sich dort gut sitzen und plaudern läßt.
Ab und zu mache ich ein Foto von der Bank aus, weil das erste zarte Grün mich freut oder die Magnolien begonnen haben zu blühen oder weil das Licht gerade so schön ist.

So ist im Laufe der Jahre eine Sammlung von Bildern entstanden, aus immer derselben Perspektive fotografiert. An dunklen Winterabenden ist es schön, die Jahreszeiten noch einmal vorbeiziehen zu sehen. Vier Bilder von vielen aus diesem Jahr:

Die Krokusse sind von Narzissen abgelöst worden, die Weiden haben frisches Grün, die Magnolien blühen – Frühling:

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Seit März hatte es kaum noch geregnet, es ist Sommer geworden, in meinen Augen hat der Garten etwas gequältes bekommen, er lebt weiter und blüht, in zartem Geraniumsblau, Margeritenweiß, Alliumsviolett, aber die Spuren der Trockenheit sind erkennbar an den blassbraunen Stellen in den gemähten Bereichen – Frühsommer:

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Ende August bekamen wir ein riesiges, grandioses, heftiges Gewitter mit sagenhaften 23mm Regen. Ich saß im Garten, ungläubig und beglückt, und hörte dem Rauschen des Regens zu. Danach regnete es häufiger und immer wieder durchdringend, es war wie ein Wunder. Sträucher, deren Blätter im Sommer rascheldürr geworden waren, trieben neu aus, die Astern blühten so üppig wie noch nie, die Apfelbäume bogen sich unter der Last der Früchte, der ganze Garten wirkte, als würde er vor Freude tanzen.

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Im zeitigen Dezember gab es den ersten Schnee. Inzwischen sind wieder beinahe frühlingshafte Temperaturen, die ersten Galanthus elwesii blühen. Auch wenn ein Rückschlag zu erwarten ist und im bösesten Fall die Temperaturen noch eine Weile so hoch bleiben, um dann abgrundtief in Eiseskälte zu stürzen – das Gartenjahr geht weiter, immer wieder von Neuem.

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