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Gallwespen in der Eiche

Die Eiche ist der imposanteste Baum in unserem Garten. Sie ist ein kleiner Kosmos für sich und beherbergt vielfältiges Getier. In der Krone sind eigentlich immer Vögel zu sehen – Spechte, Ringeltauben, Meisen, Mönchsgrasmücken, Eichelhäher und so weiter … Andere Tiere sind so klein, dass man sie selbst übersieht, nur ihre Spuren fallen ins Auge.

Im Herbst 2017 hatte ich schon einmal über Gallwespen in unserer Eiche geschrieben. Drei Arten waren mir aufgefallen, nicht als sichtbare Insekten, sondern als verschieden geformte Gallen an Blättern und Früchten. Bisher hatte ich an den Blattunterseiten Gallen der Eichenlinsen-Gallwespe Neuroterus quercusbaccarum entdeckt. An vielen Eicheln sah und sehe ich Verformungen durch die Knoppern-Gallwespe Andricus quercuscalicis. Auch an den Blattunterseiten finden sich Gallen der Gemeinen Eichengallwespe Cynips quercusfolii.

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Jetzt mit Beginn der Eichenblüte irritierten mich rot-gelbe Farbkleckse im frischen Grün. Aus der Ferne sahen sie wie kleine Äpfelchen aus, von nahem betrachtet wurde klar, dass am jungen Austrieb Gallen einer Gallwespenart zu finden sind, die ich noch nicht beobachet hatte. Die Schwammgallwespe Biorhiza pallida kommt in zwei Generationen von November bis Juli vor. Die erste Generation besteht ausschließlich aus flügellosen Weibchen. Sie schlüpfen von November bis Februar aus unterirdischen Gallen, die sich an den Spitzen der Feinwurzeln befinden. Sie erklimmen die Eiche und legen ihre Eier in einer Knospe ab. Daraus entwickeln sich die Gallen, wie sie auf dem Bild zu sehen sind.

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Aus diesen Gallen schlüpft im Sommer die zweite, geflügelte Generation mit männlichen und weiblichen Tieren. Nach der Paarung graben sich die Weibchen tief im Boden ein und legen ihre Eier an den Spitzen der Eichenwurzeln ab. Dort entwickelt sich die nächste Generation der ungeflügelten Weibchen und der Zyklus kann von Neuem beginnen.